Freitag, 18. Juli 2008

Bio-Report I: Bio ist nicht gleich Bio...

... so wie Tomaten nicht gleich Tomaten sind, und Nudeln nicht gleich Nudeln, und Mozzarella nicht gleich Mozzarella (super erklärt, oder?).
Auch auf dem Bio-Markt gibt es Unterschiede. Zuallererst sollte man wissen, was als Bio-Produkt bezeichnet wird und wer hat hier überhaupt das Sagen.

Dann fangen wir mal an:


Die Mindestanforderungen für ein Öko-Betrieb sind in der EG-Öko-Verordnung festgehalten. Kurz gefasst steht Bio für eine ökologische Landwirtschaft, in der die Produktion von Konsumgütern mit Hilfe naturschonender Rohstoffe und Methoden erfolgt. Hier wird auf alles verzichtet was mit chemischen oder syntetischen Stoffen zu tun hat, wie zum Beispiel Pestizide oder Wachstumsförderer. Die Gentechnik ist hier ein absolutes Tabu, genau so wie der Zusatz von künstlichen Aromen in der Weiterverarbeitung. Ein Betrieb, das diese Anforderungen erfüllt, erhält ein Bio-Siegel.


Doch für fast alles gibt es Steigerung - auch für die Bio-Qualität. Zu den bekanntesten Bio-Entscheidern gehören Bioland, Naturland oder Demeter. Die Bestimmungen sind bei weitem strenger als die der EG-Öko-Verordnung. Die Preise unterschieden sich dementsprechend, daher nennen wir diese Produkte Premium-Bio. Damit der Unterschied etwas klarer wird, nehmen wir als Beispiel einen kurzen Lebensabschnitt einer glücklichen Bio-Kuh - Bioland sagt, dass die Verwendung eines Kuhtrainers unzulässig ist. Hört sich zwar nicht grausam an, aber was ist ein Kuhtrainer? Hier ist die Erklärung - bei angebundenen Milchkühen knapp oberhalb des Rückens angebrachter Metallbügel oder Draht, der ihr einen Stormschlag versetzt (hat schon jemand versucht Omas Stricknadeln in die Steckdoese reinzutun - ich nicht, mein Bruder schon, glücklich sah er danach nicht aus), wenn sie auf ihre Kuhweise aufs Klo geht und artgemäß den Rücken krümmt. Dadurch wird die Kuh gezwungen, einen Schritt zurückzutreten und statt auf die eigene Liegefläche in das richtige Kuhklo ihre Geschäfte zu verrichten. Die Idee von den konventionellen Bauern ist schon nachvollziehbar - weniger Dreck. Die Biobauer sagen aber, dass das Tier artgerächt behandelt werden soll, und dazu gehört nun mal auch den Mist wegzumachen, den so eine glückliche Kuh gemacht hat - sie muss halt artgemäß den Rücken krümmen, sie will gar kein Klo haben… So viel zu den Kühen.

Heute haben wir gelernt, was Bio ist und wer mir das bestätigen kann - demnächst gibt es eine Tour durch die Discounter und deren Bio-Marken.

Tschöö!

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