Samstag, 26. Juli 2008

Bio-Report V: Wie ich in einer Großstadt war...

Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich von einer Großstadt (alles ist natürlich relativ, meine Freundin aus Moskau bezeichnete die Großstadt als Kaff) in ein ADW ( = liebevoll Arsch der Welt) umgezogen bin. Die Gründe werde ich hier nicht näher erläutern, es ist hier nicht das Thema. Vor Paar Tagen war ich in einer Mini-Stadt (kein ADW!!!), bzw. nur im Zentrum dieser Mini-Stadt... Ich habe mich wieder wie ein Mensch gefüllt :-) Außerdem habe ich direkt im Zentrum ein Alnatura Supermarkt gesehen und direkt eine kurze Führung gemacht. Wer es noch nicht weiß - Alnatura ist eine Bio-Marke. Üblicherweise trifft man die Produkte von Alnatura entweder in den kleinen Bio-Geschäften a lá Reformhaus oder bei dm. Kommen wir zurück zu meiner Führung - hat schon jemand eine Frau bei Shuhe oder IKEA shoppen beobachtet? Habt ihr diesen Glanz in den Augen gesehen? Ja, ich hatte ihn! Natürlich ist es nicht so, wie Schuhe shoppen, aber so ziemlich nah dran - ich bin nun Mal ein großer Fan von Essen :-)
Da gab's alles (fast alles - wie in den anderen Geschäften, konnte ich auch hier keine Auberginen auffinden), was das Herz bzw. der Magen begehrt.

Zu den Preisen: die Preise sind für ein Bio-Supermarkt angemessen, jedoch höher als beim Discounter. Man beachte aber, dass viele Produkte nicht nur den EU-Bio-Siegel tragen, sondern auch von Bioland, Natura etc. geprüft wurden. Wer jedoch auf den Preis achtet (und ich gehöre genau so dazu), sollte die Bio-Produkte bei Discountern holen. Den Rest bietet Alnatura in großer Vielfalt.

Bei Alnatura habe ich auch gesehen, was Bio-Fleisch kostet - ouch! Erst jetzt verstand ich, was Jamie Oliver meinte, als er sagte: "Früher gab es nur einen Sonntagshuhn, weil das Fleisch für den täglichen Verzehr zu teuer war...". Dann kommen solche Gedanken auf, wie: "Verzichte ich auf das Bio-Fleisch und kaufe mir weiterhin die konvetionellen, achte aber darauf, dass die Tiere z.B. keine 60 Stunden Transport bis zum Schlachthof hinter sich hatten... Oder verzichte ich ganz auf das Fleisch und werde Vegetarier... Oder verzichte ich auf Zigaretten und stattdessen kaufe mir das, was ich haben möchte..." Ich muss ehrlich gestehen - ich habe mich noch nicht entschieden, aber der Gedanke mit den Zigaretten gefällt mir bis jetzt am meisten.

Übrigens, diese Woche gibt es Maccaroni alla Bolognese, Superspaghetti oder Spaghetti Bella Italia und Pfannkuchen mit Schokolade. Viel Spass beim Nachkochen :-)

Freitag, 25. Juli 2008

Für die Fleischesser

Es ist nicht zu übersehen, dass in diesem Blog bis jetzt kein einziges Rezept mit Fleisch veröffentlicht wurde. Es liegt einfach daran, dass ich (aus meiner Sicht) Fleisch nicht zubereiten kann - entweder ist es roh oder so durch, dass man damit Nägel in die Wand einschlagen könnte. Letztendlich habe ich mir Paar Rezepte zusammengestellt, die ich mehrfach ausprobiert und verändert habe, um doch hin und wieder Mal in den Genuss zu kommen.

Hier ist eins der wenigen Rezepte, abgeleitet von "Kreolischer Hühnerbrust" auf chefkoch.de

Sonntag, 20. Juli 2008

Antipasti

Ich habe Dina versprochen, dass sie das Rezept mit Auberginen kriegt - Dina ist nähmlich ein großen Fan von. Da das Auge mit isst, habe ich noch eine Zucchini und Tomaten angebraten. Wobei ich die Tomaten mit Basilikum in der Mikrowelle kurz erwärmt habe.

Dina, guten Appetit!

Bio-Frühstück: Omelett mit Tomaten und Basilikum

Ich bin mir sicher, dass jeder ein Omelett zubereiten kann - seht es einfach als Ideenfindung :-)
Außerdem möchte ich euch zeigen, wie sich die Preise unterscheiden, und dass das Bio-Essen nicht so teuer ist, um darauf ganz zu verzichten. Also entscheidet selbst.

Frühstück für 2 Personen:

Bio-Einkauf
6 Eier Freilandhaltung 0,89 €
4 Bio-Tomaten 0,40 €
Bio-Basilikum 0,50 €
Brot 0,20 €
400 ml. Bio-O-Saft 0,56 €
Summe 2,55 €

Konventionell
6 Eier Käfighaltung 0,69 €
4 Cherry-Tomaten 0,36 €
Basilikum 0,30 €
Brot 0,20 €
400 ml. O-Saft 0,32 €
Summe 1,87 €


Download hier





Bio-Report IV: Was gibt's denn so alles?

Jetzt kann ich über meinen langen Einkauf berichten. Es ist üblich, dass ich länger brauche, schon aus dem Grund, dass nicht jeder Supermarkt das hat, was ich will (in Plus gibt's die besten Nudeln, in Rewe die besten Tomaten usw.). Heute habe ich um so länger gebraucht, weil ich die Produkte unter einander verglichen habe, und mir ganz genau alles angeschaut habe.

Dann fang ich an.

Lidl - hat mich ziemlich enttäuscht. Die Bio-Produkte waren kaum zu finden (ich konnte sie auf einer Hand abzählen) und der konventionelle Gemüse/Obst-Teil sah traurig aus. In der Presse sind in der letzten Zeit auch keine positiven Meldungen über Lidl zu hören. Außer, dass Lidl seine Angestellten regelmäßig überwacht hat, zudem ist der Zukauf von Basic nicht so gelaufen, wie man es sich erhofft hat - Lidl hat sich nähmlich innerhalb des Jahres 23% von Basic AG gesichert und musste aufgrund der lauten Proteste der Basic-Kunden und Lieferanten vom Deal zurück treten.
Jetzt aber zurück zum Thema...: Die üblichen Markenprodukte sind bei Lidl etwas günstiger. Die günstigen Marken für den kleinen Beutel liegen aber in der gleichen Preisspanne, wie in jedem anderen Supermarkt.

Penny Markt -auch liebevoll Penner Markt genannt- ist auch für einen kleinen Geldbeutel gedacht. Penny vertreibt die eigene Bio-Marke "Naturgut". Die Produktpalette ist fast in allen Bereichen vertreten (Nudeln, Mehl, getrocknete Früchte/Obst, Müsli, Öle, Säfte, Milch, Süßigkeiten, etc.). Die Produktpalette ist für einen Discounter wirklich gut und tragen den Bio-Siegel und teilweise FairTrade.

Edeka - ist etwas teurer, doch bei der eigenen Billig-Marke "Gut & Günstig" sind die Preise genau so, wie bei Penny oder Lidl. In Gegensatz zu den ersten beiden Supermärkten hat Edeka ein viel größeres Angebot an Bio und Spezialprodukten (z.B. glutenfrei). Auch die Markenprodukte sind hier in großer Vielfalt vertreten, die Preise sind dabei entweder gleich oder um 20-30% teurer (auf den ersten Blick versteht sich, eine Preisliste liegt mir nicht vor, wir wollen ja nicht übertreiben). Die Anzahl und die Vielfalt der Bio-Produkte hat mich ohne Ende begeistert. Edeka Bio-Eigenmarke "Bio-Wertkost" trägt nicht nur den Bio-Siegel, sondern teilweise Bioland, Naturland und Stiftung Warentest.

Weiteres gibt's in Kürze.

Bis später!

Samstag, 19. Juli 2008

Bio-Report III: Die ersten Tests

Wie ich bereits versprochen habe, erzähle ich euch, was es hier so alles gibt. Ich habe natürlich nicht vor, jedes einzelne Produkt aufzuzählen, ist ja langweilig. Also gehe ich einfach Essen shoppen, gleichzeitig teste ich das Angebot der Supermärkte. Die Leser sollten allerdings wissen, dass ich zu Fuß unterwegs bin (ist jetzt keine Bio-Einstellung von mir, habe einfach kein Auto) und nur 3 Supermärkte Penny, Lidl und Edeka mir anschauen kann.

So! Jetzt noch die Kriterien zum Testen des Angebots (muss ja alles fair sein):
1. Preise
2. Produktpalette
3. Test und Qualitätssiegel
4. Internetangebot

Damit alle die gleiche Chance kriegen, habe ich eine Einkaufsliste erstellt. Der Einkauf ist für 2 Personen und 2 Tage gedacht. Ich muss die Leser darauf hinweisen, dass ich sehr wenig auf die Kalorien achte... nein, Entshuldigung... ich achte gar nicht drauf, es soll einfach nur schmecken. Außerdem frühstücke ich ziemlich spät, tagsüber esse ich das, was mir über den Weg läuft (kein Fertigfrass! und keine Kinder, falls Jakob sich zu Wort melden sollte!) und Abends wird genossen.... Nicht sehr gesund, ich weiß, aber zunehmen kann ich ja auch nicht. Also los geht's:

Frühstück Tag 1: Omelett mit Tomaten und Basilikum, frisches Brot und O-Saft
Frühstück Tag 2: Guten-Morgen-Salat

Abendessen Tag 1: Antipasti und Rucola Spaghetti
Abendessen Tag 2: Kreolische Hackfleischbällchen mit Sesam und Reis

Einkaufsliste (die Liste musste bereits in Lidl geändert werden, alleine hätte ich es einfach nie geschafft):
6-er Packung Eier
1 kg Tomaten
Brot
O-Saft
1 Apfel
2 Birnen
2 Kiwis
Honig
1 Mozzarella
Knoblauch
250 gr. Hackfleisch
1 P. passierte Tomaten
Sojasauce

Ich bin dann Mal weg!

Freitag, 18. Juli 2008

Bio-Report II: Etwas Geschichte

Jetzt gehen wir ca. 20-25 Jahre zurück. Ich weiß nicht, was es so alles in westdeutschen Läden gab, aber wie es ungefähr in den ostdeuschen aussah, kann ich mir gut vorstellen, denn in der Sowjetunion gab's auch nicht viel.

Soweit ich mich erinnern kann, die einzigen Güter, die wir im "Supermarkt" gekauft haben, waren Eis, Milch, Brot, Zucker und die Wurst für den Hund (es gab Gerüchte, dass dort Papier mitverarbeitet wurde - wenn das alles wäre...). Der Rest wurde auf dem Markt besorgt - die Omis verkauften dort Obst, Gemüse und Kleinvieh aus dem eigenen Garten. Ich kann also behaupten, dass ich mit dem Bio-Essen aufgewachsen bin.

Erst Kurz vor dem Zusammenburch der Sowjet Union kamen die westlichen Süßigkeiten und diese riesen Hühnerkeulen (wir nannten sie aufgrund eines Handelsabkommens zwischen Gorbatschow und Bush Senior "Bush's Keulen") auch zu uns. Nach kurzer Überlegung kann ich sagen, dass die neuen bunten Obst und Gemüse-Sorten die post-Sowjets wenn dann nur für einen kurzen Augenblick begeistert haben - sie hatten weiterhin einen Vergleich - den Markt voller Omis mit den aus dem eigenen Garten Obst, Gemüse und Kleinvieh.

Wieso erzähle ich das alles?.... Ah ja! In den letzten Paar Tagen habe ich die nahe liegenden Supermärkte erforscht: Penny, Edeka und Lidl. Doch was ich dort alles fand, erzähle ich im nächsten Bio-Report. Außerdem gibt es diese Woche ein neues Rezept, extra für Dina.

Einen schönen Abend noch :-)

Bio-Report I: Bio ist nicht gleich Bio...

... so wie Tomaten nicht gleich Tomaten sind, und Nudeln nicht gleich Nudeln, und Mozzarella nicht gleich Mozzarella (super erklärt, oder?).
Auch auf dem Bio-Markt gibt es Unterschiede. Zuallererst sollte man wissen, was als Bio-Produkt bezeichnet wird und wer hat hier überhaupt das Sagen.

Dann fangen wir mal an:


Die Mindestanforderungen für ein Öko-Betrieb sind in der EG-Öko-Verordnung festgehalten. Kurz gefasst steht Bio für eine ökologische Landwirtschaft, in der die Produktion von Konsumgütern mit Hilfe naturschonender Rohstoffe und Methoden erfolgt. Hier wird auf alles verzichtet was mit chemischen oder syntetischen Stoffen zu tun hat, wie zum Beispiel Pestizide oder Wachstumsförderer. Die Gentechnik ist hier ein absolutes Tabu, genau so wie der Zusatz von künstlichen Aromen in der Weiterverarbeitung. Ein Betrieb, das diese Anforderungen erfüllt, erhält ein Bio-Siegel.


Doch für fast alles gibt es Steigerung - auch für die Bio-Qualität. Zu den bekanntesten Bio-Entscheidern gehören Bioland, Naturland oder Demeter. Die Bestimmungen sind bei weitem strenger als die der EG-Öko-Verordnung. Die Preise unterschieden sich dementsprechend, daher nennen wir diese Produkte Premium-Bio. Damit der Unterschied etwas klarer wird, nehmen wir als Beispiel einen kurzen Lebensabschnitt einer glücklichen Bio-Kuh - Bioland sagt, dass die Verwendung eines Kuhtrainers unzulässig ist. Hört sich zwar nicht grausam an, aber was ist ein Kuhtrainer? Hier ist die Erklärung - bei angebundenen Milchkühen knapp oberhalb des Rückens angebrachter Metallbügel oder Draht, der ihr einen Stormschlag versetzt (hat schon jemand versucht Omas Stricknadeln in die Steckdoese reinzutun - ich nicht, mein Bruder schon, glücklich sah er danach nicht aus), wenn sie auf ihre Kuhweise aufs Klo geht und artgemäß den Rücken krümmt. Dadurch wird die Kuh gezwungen, einen Schritt zurückzutreten und statt auf die eigene Liegefläche in das richtige Kuhklo ihre Geschäfte zu verrichten. Die Idee von den konventionellen Bauern ist schon nachvollziehbar - weniger Dreck. Die Biobauer sagen aber, dass das Tier artgerächt behandelt werden soll, und dazu gehört nun mal auch den Mist wegzumachen, den so eine glückliche Kuh gemacht hat - sie muss halt artgemäß den Rücken krümmen, sie will gar kein Klo haben… So viel zu den Kühen.

Heute haben wir gelernt, was Bio ist und wer mir das bestätigen kann - demnächst gibt es eine Tour durch die Discounter und deren Bio-Marken.

Tschöö!

Dienstag, 15. Juli 2008

Jamies Hühnerhölle

Habe gestern die Sendung von Jamie Oliver "Jamies Hühnerhölle" geguckt - die armen Hühner haben mir leid getan und nicht nur die Hühner. Auch ich habe mir leid getan - es geht ja nicht nur um die gerechte Haltung des Tieres - sondern darum, welchen Dreck wir mit den Eiern, Fleisch oder auch Gemüse zu sich nehmen.
Ich esse wenig Fleisch (weil ich es aus meiner Sicht einfach nicht zubereiten kann), und trotzdem habe ich mich entschieden mehr darauf zu achten, was auf meinem Tisch landet.
Ah ja, die neuen Rezepte kommen natürlich auch - ab sofort vorwiegend Bio/Öko. Für diejenigen, die der Meinung sind, dass Bio zu teuer ist, mache ich auch sehr gerne eine Kostenauflistung.

Also bis später :)

Aufräumarbeiten auf Trinys Blog

Ich glaube es wird wieder Mal Zeit etwas zu bloggen. Doch vorher räum ich hier ein wenig auf (nicht vergessen das auch zu Hause zu tun...)